„Made in Germany“ ist weltweit ein Gütesiegel. Es steht für Qualität, Innovationsfreude und fundiertes Fachwissen. Damit dies so bleibt, braucht Deutschland auch in Zukunft qualifizierte Arbeitskräfte. Sie sind eine Kernbedingung für Erfolg und Wohlstand in unserem Land. Ausreichende und gut ausgebildete Fachkräfte entscheiden über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft.

Deshalb hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie der Bundesagentur für Arbeit die Fachkräfteoffensive im In- und Ausland gestartet. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit, Unternehmen und Fachkräfte über Ursachen und Auswirkungen zum Thema Fachkräfte zu informieren und zu sensibilisieren.

Hintergrund

Der demographische Wandel hat den deutschen Arbeitsmarkt längst erreicht. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Zahl der Einwohner in Deutschland nimmt seit 2003 beständig ab. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl von 87,5 Mio. im Jahr 2003 auf 81,7 Mio. im März 2011. In Deutschland stehen bis zum Jahr 2025 über 6 Mio. Erwerbspersonen weniger zur Verfügung. Zeitgleich wird die Altersgruppe der 65-jährigen und Älteren um rund ein Drittel auf 22,3 Millionen Personen ansteigen. In den mathematisch-naturwissenschaftlichen Berufen, dem so genannten MINT-Bereich, fehlen nach Berechnungen des Institutes der Deutschen Wirtschaft Köln derzeit bereits 194.400 Fachkräfte. Das bedeutet enorme Wertschöpfungsverluste durch fehlende Fachkräfte.

Diese Entwicklung macht deutlich: Nur wenn sich weiterhin alle Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft mit Ideen und Maßnahmen einbringen, wird eine gemeinsame Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs Erfolg haben. Deshalb hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie nicht nur die Fachkräfteoffensive gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Bundesagentur für Arbeit auf den Weg gebracht, sondern auch mit führenden Verbänden der deutschen Wirtschaft konkrete Ziele herausgearbeitet und bereits zahlreiche Maßnahmen eingeleitet.

Ein wichtiges Element zur Sicherung des Fachkräftebedarfs ist es, deutsche Fachkräfte aus dem Ausland zurück zu gewinnen. Die Bertelsmann-Stiftung hat ermittelt, dass Deutschland – allein innerhalb Europas – jährlich 1.500 hoch qualifizierte Wissenschaftler und Führungskräfte verliert. Nach Schätzungen arbeiten mindestens 200.000 hoch qualifizierte Deutsche derzeit in den USA, der Schweiz und der EU.

Erfreulich sei, dass deutsche Fachkräfte auch im Ausland einen Spitzenruf genießen. Gleichwohl könne Deutschland stärker als bisher von diesem Erfahrungsschatz profitieren. Deutschen Rückkehrern aus dem Ausland müsse daher eine Brücke gebaut werden. Voraussetzung hierfür sei es, mehr Transparenz über Angebote und Chancen für Rückkehrinteressierte zu schaffen. Eine aktive Unterstützung von Rückkehrern zum Beispiel bei der Wohnungssuche oder mit Jobangeboten für den Partner oder die Partnerin wären interessante Anreize. Und vor allem: „Alle verantwortlichen Akteure müssen besser als bisher die Vorzüge Deutschlands kommunizieren“, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Technik mit.